Sag mir doch warum! Was tun, wenn ein Softwareentwickler kündigt?
Wir sind als Chemnitzer Headhunter mit Fokus auf IT und ET in einem Geschäft, wo Kündigungen zum Alltag gehören. Und wir wissen natürlich auch, warum Mitarbeiter ihr Unternehmen verlassen. Es stimmt auch, dass Kandidaten sich für die Vorteile einer neuen Position entscheiden, z.B. der Unternehmenskultur. Allerdings entscheiden sie sich eben immer auch gegen etwas, denn zufriedene Mitarbeiter kann man nicht abwerben. Nur: Wie bekommt man als Unternehmer heraus, weswegen der Softwareentwickler, Softwarearchitekt oder IT-Consultant wirklich gekündigt hat?
Kündigung: Manche fragen nie (oder nur einmal)
Manche Unternehmer nehmen eine Kündigung persönlich oder sind aus anderen Gründen so geschockt, dass sie gar nicht fragen, warum ihr Softwareentwickler überhaupt gekündigt hat. Das kann und sollte man natürlich in jedem Fall tun. Allerdings werden nur wenige Mitarbeiter alle Gründe nennen, denn das Abhängigkeitsverhältnis besteht ja nach wie vor. In jedem Fall signalisiert es Interesse am Softwareentwickler und wer weiß, vielleicht lässt sich der Mitarbeiter ja noch mal umstimmen.
Schlechte Bewertungen bei Kununu
Richtig ärgerlich ist es dann, wenn man Monate später auf Kununu liest, welche Gründe noch eine Rolle gespielt haben. Link: https://www.kununu.com/ Als Arbeitgeber ist man manchmal überrascht, wie der Mitarbeiter das Unternehmen wirklich sah. Oft ist aus den Bewertungen jedoch keine konkrete Möglichkeit ersichtlich, was man als Unternehmer in der Firma verbessern kann. Deshalb lohnt sich aus unserer Sicht folgende Maßnahme.
Ein fairer Tausch: Arbeitszeugnis gegen Infos
Solange der Softwareentwickler noch vom Arbeitgeber abhängig ist, ist kein Gespräch zu 100% auf Augenhöhe. Diese Abhängigkeit endet erst mit dem Aushändigen des Arbeitszeugnis’. Da man ohnehin zum Arbeitszeugnis verpflichtet ist, lohnt es sich, das (vorher besprochene) AZ direkt am letzten Tag in der Firma auszuhändigen. Bei diesem Termin kann man direkt nach Aushändigung noch mal in Ruhe direkt nach den Kündigungsgründen fragen, mit dem Hinweis, dass man ja vorhandene Schwachstellen verbessern möchte. Im Idealfall bekommt man hier ein paar Informationen, mit denen man wirklich etwas anfangen kann – auch wenn die Wahrheit sicher nicht angenehm ist. Positiver Nebeneffekt: Wer im Gespräch mit dem Ex-Chef schon mal Dampf abgelassen hat, ist auf Kununu möglicherweise etwas differenzierter und haut nicht die Firma als Ganzes in die Pfanne.
Leider erleben wir in unserer Chemnitzer Personalberatung immer wieder, dass diese wertvolle Chance der Informationsgewinnung vertan wird. Natürlich kann man auch teuer Geld ausgeben und Berater in die Firma kommen lassen, um diese Informationen zu erhalten. Nachhaltiger und günstiger ist es hingegen, wenn man sich den unangenehmen Wahrheiten stellt. Denn wir wollen alle unsere Unternehmen nach vorn bringen. Und vor allem unsere Mitarbeiter behalten, egal ob es nun Softwareentwickler sind oder Entwicklungsingenieure.