Die Chemnitzer Gewerbesteuereinnahmen sind -ein- guter Indikator für den Zustand der Chemnitzer Wirtschaft. Während die Gewerbesteuereinnahmen im ersten Quartal 2020 noch 30.222.200 € betrugen, sanken sie im zweiten Quartal auf 17.065.313 €. (Quelle: Stadt Chemnitz, Kassen- und Steueramt) Der heftige Rückgang auf fast die Hälfte spiegelte die Situation während des Lockdowns und war insofern nicht überraschend, als auch überall sonst die Umsätze einbrachen.
Aufwärtstrend: Das dritte Quartal
Wesentlich interessanter ist die Entwicklung der Chemnitzer Gewerbesteuer im dritten Quartal, das sich an den Lockdown anschloss. Die gute Nachricht: Mit 22.250.305 EUR (Quelle: Stadt Chemnitz, Kassen- und Steueramt) lässt sich von einer klaren Erholung sprechen. Zwar ist die Gewerbesteuer noch nicht auf dem Niveau des ersten Quartals, mit einem Plus von gut 5 Mio. Euro lässt sich jedoch von einer beachtlichen Entwicklung sprechen.
Unsere –subjektive- Einschätzung
Nach dem Schock des zweiten Quartals gingen viele Firmen aus unterschiedlichen Branchen mit ihren Aufträgen zur externen Personalgewinnung on hold. Es gab einige Kunden, die uns auch im zweiten Quartal beauftragten, hier waren die Gründe einerseits stabiles Wachstum als Technologieführer in den jeweiligen Nischen, andererseits der dringende Ersatzbedarf von ausscheidenden Mitarbeitern.
Im dritten Quartal stieg die Nachfrage nach neuen Mitarbeitern wieder an, vornehmlich aus Wachstumsgründen. Gleichzeitig war eine gewisse Vorsicht gegenüber der Auftragslage 2021 zu verspüren, da die Budgets beispielsweise der OEMs für 2020 ja schon freigegeben waren, bevor der Lockdown kam. Hier werden die kommenden Monate interessant…
Chemnitzer Wirtschaft in der Glaskugel 2021:
Wachstum für Technologieführer und in Nischen
Als Personalberatung ist unsere Perspektive sehr subjektiv, dies gilt auch für unseren Ausblick. Wir arbeiten nur für innovative Unternehmen, die aufgrund ihrer Marktstellung auch in der Corona-Krise weniger Probleme haben. Daher fehlt in diesem Ausblick die Situation von Unternehmen, die bereits vor Corona in Schwierigkeiten waren.
Stand heute (Anfang November 2020) scheint es 2021 auf eine stabile Nachfrage nach spezialisierten Mitarbeitern in bestimmten Bereichen hinauszulaufen. Hierzu zählt die IT, wo unsere -innovativen- Chemnitzer Kunden nach wie vor gut aufgestellt sind. Auch in der Elektrotechnik gibt es Anfragen und Themen, ebenso bei innovativen Firmen aus der Industrie. Gleichzeitig verzeichnen wir eine höhere Nachfrage nach unseren weiteren Beratungsleistungen, was auf eine Konsolidierung nach längeren Wachstumsphasen hindeuten könnte. Insgesamt kommen bei Unternehmen deutlich mehr Bewerbungen an als früher-
Durch die Wiederholung des Lockdowns werden die Karten vermutlich noch mal neu gemischt. Hier spielen Umfang, Dauer und natürlich die Konsequenzen für die breitere Wirtschaft eine wesentliche Rolle.
Wir bedanken uns ausdrücklich für die freundliche und unkomplizierte Bereitstellung der Daten durch Frau Haustein von der Pressestelle Chemnitz.