Eine Personalberatung mit Werten? Das erscheint sicher dem einen oder anderen Unternehmer als Widerspruch, insbesondere, wenn schon mal ein Mitarbeiter abgeworben wurde. Wir zeigen, dass es geht und warum wir Qualität in der Arbeit bei Sachsentalent sehr schätzen.
Auch wir bei Sachsentalent hatten uns mit dem Thema Werte eigentlich nur kurz beschäftigt, weil unser Webseitengestalter meinte, wir sollen da mal was zu schreiben. Zufällig bekam Christian jedoch parallel eine Buchempfehlung durch einen unserer Kandidaten, der nun ebenfalls Unternehmer ist. Was er dort las, brachte ihn wirklich ins Grübeln.
Vom Prozess-Problem zum Werte-Problem
Der Markt ist da, Corona hin oder her. Für eine kleine winzige Personalberatung mit Fokus auf einige wenige Branchen gibt es auch in der Krise mehr als genug zu tun. Weiteres Wachstum ist jedoch nur möglich, wenn mehr Mitarbeiter an Bord kommen und die Mandate vernünftig abarbeiten. Bisherige personelle Erweiterungen im Maschinenraum unserer Personalberatung waren jedoch bisher nur semi-erfolgreich. Die Schuld beim Mitarbeiter zu suchen, wäre jedoch zu einfach. Offensichtlich waren die Prozesse nicht transparent und die Qualitätsstandards nicht ausreichend. Und so grübelte Christian, wie er sein Unternehmen besser skalieren kann. Der glückliche Zufall kam in Form des Buchs von Stefan Merath. Dort wird das Thema Werte umfassend und tiefgründig behandelt, nicht zuletzt in Hinsicht auf die Ausrichtung des Unternehmens auf seine Kunden. Hier geht es u.a. um die Frage der Zielgruppen, d.h. für wen möchten wir eigentlich tätig werden?
Keine Blind Dates!
Was ist uns wichtig? Was macht uns aus? Was ist unser zentraler Unternehmenswert? Gar nicht so einfach, diese Frage zu beantworten. Andererseits war es witzig, selbst mal ins Schwitzen zu kommen, denn derartige Fragen stellen wir ja auch neuen Kunden in unserem Briefing. Nach einigen vergrübelten Nächten und verschobenen Projekten war jedoch klar: Wir liegen richtig. Sowohl mit unserem zentralen Wert Qualität als auch mit unseren zwei „Nebenwerten“ Loyalität und Geschwindigkeit. Qualität ist für uns das zentrale Verkaufs- und Leistungsargument. Wir haben keine Karteileichen, die wir schon 10 Unternehmen angeboten haben und die wir einfach nicht unterkriegen. Wir vermitteln eben nicht Kandidaten, die wir nicht kennen, an Unternehmen, die wir ebenfalls nicht kennen. Wir wollen, dass es passt!
Qualität: Es muss passen!
Es kann nur passen, wenn wir beide Seiten verstehen, Kandidaten und Unternehmen. Wer passt zum Geschäftsführer und was ist der Teamleiterin wichtig? Wie ist die Unternehmenskultur? Trump oder Biden? Tabs vs. spaces? Wie auch immer die Präferenzen sind, wir entwickeln ein Bauchgefühl, das über die reine Definition unseres umfangreichen internen Suchprofils hinausgeht. Was gibt es für Erwartungen, was gibt es für Herausforderungen? Was hat bei bisherigen Mitarbeitern nicht funktioniert?
Passen muss es jedoch auch für die Kandidaten. Welche Erwartungen stellt jemand an die Firma, was ist den Menschen wichtig? Was bringt der Mensch mit? Gemeinsam besprechen wir die Position und schauen, ob es passt oder nicht. Am Ende treffen die Kandidaten die Entscheidung, ob sie das Unternehmen kennenlernen möchten. Nur in diesem Fall machen wir die Unterlagen dem Kunden zugänglich. Und dann schaut natürlich auch der Kunde, wer für ihn am besten passt.
Braucht man diesen Qualitätsanspruch überhaupt?
Nicht jedes Unternehmen braucht dieses akribische Vorgehen beginnend mit einem umfangreichen Briefing über eine ausführliche Suche mit gezielter Ansprache, denn manche Positionen und deren (normierte) Anforderungsprofile weisen eine starke Ähnlichkeit auf. Manchmal sind auch ausreichend Bewerber verfügbar. Es lohnt sich in diesen Fällen nicht, für bestimmte Themen und Profile einen derart hohen Aufwand zu betreiben. Qualität und hoher Anspruch an die Stellenbesetzung machen jedoch Sinn, wenn es um Kandidaten geht, die komplexe Aufgaben erfüllen müssen. Hier ist der Pool vorhandener Kandidaten sehr viel kleiner, die Profile und Skills im Hinblick auf die Passung nicht immer sofort beurteilbar. Hier liegt die Herausforderung unter anderem darin, die Kandidaten überhaupt für unseren Kunden zu interessieren, und das geht eben nur, wenn wir das Unternehmen und die Stelle kennen und verstehen. Kurz und knapp: Qualität ist unser Ding. Wir sind akribisch, wir hängen uns voll rein, und ja, wir sind die Nerds der Personalberatung 🙂
Ab auf die Excel-Couch: Selbstanalyse
Wir analysierten spaßeshalber rückwirkend alle Mandate und Kunden der letzten drei Jahre und rankten diese entsprechend vorher definierter Benchmarks. Die entwickelte Matrix erlaubt uns übrigens auch, mögliche zukünftige Kunden besser zu ranken, um zu entscheiden, ob wir für dieses Unternehmen aktiv werden möchten.
Qualität zahlt sich aus
Anhand unserer Benchmarks konnten wir dann sortieren, welche Kunden besonders viel Wert auf Qualität legen. Diese Unternehmen sind i.d.R. ebenfalls hochspezialisiert und spannend. Es handelt sich bei den Positionen durchweg um komplexe Mandate, beginnend mit spezialisierten Positionen auf Entwickler- und Ingenieursebene über den Teamleiter bis hin zu höheren Ebenen. Interessant war übrigens die direkte Korrelation der Übereinstimmung bei der Bedeutung des Werts Qualität mit der Umsatzgröße pro Mandat 😉
Aber Qualität zahlt sich vor allem dann aus, wenn das Unternehmen zufrieden ist, weil die Kandidaten passen. Und wenn die Kandidaten uns das Feedback geben, dass das Unternehmen genau so ist, wie wir es in den Interviews geschildert haben. Qualität zahlt sich aber auch aus, wenn ein Kandidat in unserem Interview entscheidet, dass das vorgestellte Unternehmen und die Herausforderungen doch nicht ganz genau passen. In diesem Fall haben wir zwar noch nicht die Stelle besetzt, aber alle Beteiligten vor einer Enttäuschung bewahrt.
Qualität – Die Zukunft der Personalberatung
Die Zukunft der Personalberatung können wir natürlich nicht vorhersagen, außer, dass es immer Bedarf geben wird, komplexe Stellen schnell und diskret zu besetzen. Für Sachsentalent war die Selbstfindung hilfreich und wichtig, denn nun wissen wir, für welche Kunden wir am besten aktiv sein können: Unternehmen, die unsere Qualität schätzen.